Im Portrait: Die Netzwerkaktivistin Yumn

Welche Wörter beschreiben dich?

Jung, entschlossen und zielstrebig!

Was ist wichtig über dich zu wissen, wenn man dich kennenlernen möchte?

Ich habe sehr viel Lebenserfahrung, obwohl ich so jung bin. Ich habe in 19. Jahren in vier Ländern gelebt und ich habe auch viele verschiedene Kulturteile in mir. Mein Papa ist aus Tunesien, meine Mama ist aus Syrien und ich bin hier in Deutschland geboren. Ich habe aber auch in Syrien und in Tunesien gelebt. Bei mir ist es so, dass ich mich nicht mir einer Kultur identifizieren kann, weil ich überall gelebt habe.

Und auch bei mir Zuhause ist alles super gemischt, was Kultur angeht, weil ich mit diesen beiden Elternteilen aufgewachsen bin, die selber ihre eigene Kultur haben. Meine Familie hat dann daraus ihre eigene Kultur entwickelt. Dazu kommt, dass ich sehr extrovertiert bin und sehr viel aufnehme von anderen Menschen. Das hat meine Persönlichkeit geprägt: Ich bin sehr divers.

Was sind Themen, die dir sehr wichtig sind?

Feminismus, Intersektionalität, Migration, Flucht, Diversität im Allgemeinen und Gerechtigkeit auf der Welt.

Du bist Teil vom “netzwerk medien.vielfalt!”. Was sind da deine unterschiedlichen Rollen?

Erstmal war ich einfach nur eine Redakteurin im netzwerk medien.vielfalt! Ich war Teil der Redaktion Immigration Broadcast in Nürnberg. Es war die transkulturelle Sendung in Nürnberg. Die Redaktion hat sich leider Ende 2021 aufgelöst. Aber bis dahin war ich als Redakteurin dieser Sendung dabei.

Im Sommer 2021 hab ich mit meiner Kollegin Megha unseren Podcast “(Not) Okay!” angefangen. Da teilen wir uns die Rolle der Projektleitung und produzieren gemeinsam die verschiedenen Episoden. Ich übernehme aber die Verbindung zum Netzwerk. In unserem Podcast geht es um psychische Gesundheit und psychische Krankheiten. Also alles was die Psyche angeht aus der Perspektive von jungen Menschen und auch aus einer Betroffenen Perspektive. Es ist ein realistischer Podcast. Und es geht uns sehr stark um Antistigmatisierung.

Seit Januar 2022 bin ich die Koordinatorin für Sprachgruppen und interne Kommunikation im Netzwerk. Mein Job ist quasi die Kommunikation in den verschiedenen Sprachen zu vertiefen und dabei mehr Verbundenheit und gemeinsame Projekte zwischen den unterschiedlichen Redaktionen zu schaffen.

Was ist deine Meinung zu “Colourful Voices” und dem “netzwerk medien.vielfalt!”?

“Colourful Voices” als Medienplattform finde ich super! Wir produzieren sehr unterschiedliche Medienbeiträge in den verschiedenen Redaktionen und manche ähneln sich auch irgendwie. Durch diese Plattform sieht man wie “colourful” unser Netzwerk ist und auch was uns einigt.

Das “netzwerk medien.vielfalt!” ist für mich so ein großes und wichtiges Projekt. Wenn man darüber nachdenkt wie viele Menschen da mitwirken, was da alles passiert und wie viele Leute das Alles auch organisieren! Bei unseren Netzwerktreffen ist alles super energetisch und super cool! Wenn man in diesem Bereich arbeitet oder teilweise auch betroffen ist, von Diskriminierung und so, und sich alleine fühlt… Wenn man dann diese Leute findet, diese Community findet, dann ist das super cool, weil man das Gefühl hat nicht mehr allein zu sein. Es gibt viele, die das Gleiche machen wie ich und die haben auch die gleichen Hürden, die gleichen Probleme, aber auch die gleichen Erfolge. Mich bereichert der Austausch zwischen uns.

Was ist dein Wunsch für die Zukunft für das Netzwerk?

Ich wünsche mir echt, dass diese Energie und dieses Community-Gefühl, das wir haben, erhalten bleiben, dass unser Content offen für Innovationen bleibt, dass unser Content den gleichen Spirit behält aber sich trotzdem weiterentwickelt!