Im Portrait: radio connection Berlin

„Wir produzieren, zusammen mit Bewohner*innen der Unterkünfte, mit Nachbar*innen und Unterstützer*innen, jede Woche eine mehrsprachige Radiosendung“ – so stellt sich die Redaktion „radio connection“ auf ihrer Website www.radioconnection-berlin.de vor und macht Lust darauf gleich reinzuhören.

Wahid ist seit Anfang an dabei. Er arbeitet seit 2018 bei der Berliner Sendung radio connection mit und ist seit 2020 Lokalkoordinator im „netzwerk medien.vielfalt!“. Durch einen Freund kam er unerwartet dazu, weil er sich für Journalismus interessiert hat. Die Idee für radio connection begeisterte ihn sofort und seitdem ist er aus seiner Redaktion nicht mehr wegzudenken. Das Leben in Deutschland, die Probleme im Alltag und die Situation in den Gruppenunterkünften – all das sind die Themen der radio connection.

„Eigene und andere Perspektiven hörbar und sichtbar machen“

Wahid erinnert sich noch genau. Die erste Sendung beschäftigte sich mit dem Thema Aufenthaltstitel, Arbeits- und Bildungsperspektiven von Geflüchteten. Dabei ist jede Sendung mehrsprachig und wird in mindestens zwei, manchmal sogar drei Sprachen gesendet. Häufig dabei: Deutsch, Englisch, Arabisch und Persisch.

Thematisch legt sich die Redaktion nicht fest, denn ihr eigener Anspruch ist vor allem Aktualität. In einer Sondersendung zur Wohnungssituation in Berlin thematisierte die Redaktion die speziellen Schwierigkeiten von Geflüchteten bei der Wohnungssuche. Auch bei Abschiebeflügen und Aktionen von Aktivist*innen wie der Seebrücke ist die radio connection mit dem Aufnahmegerät dabei. Andere Themensendungen beschäftigten sich mit Frauenrechten oder dem 100. Jubiläum des Rundfunks. Der Fokus der radio connection ist es zu Informieren und Hilfestellungen zu geben. Aufgrund der räumlichen Situation der Redaktion spielt Marzahn bzw. Osterberlin eine große Rolle. Sie wollen den Austausch mit den Bewohner*innen und Geflüchteten ermöglichen, um gegenseitiges Verständnis für unterschiedliche Lebensrealitäten zu schaffen.

Im Gespräch mit Wahid antwortet er auf die Frage welche Sendung seine liebste sei, kurz und sympathisch: „Alle!“. Beispielhaft für die großartige Arbeit der radio connection könnt ihr hier ihre Sendung zur Aktion #syndikatbleibt vom 20.08.2020 nachhören:

radio connection: #syndikatbleibt (20. August 2020)

„Das netzwerk medien.vielfalt! macht die Redaktionen stärker!“

Das Netzwerk ist nicht nur Wahid persönlich, sondern der ganzen Redaktion sehr wichtig. Wahid lobt, das „netzwerk medien.vielfalt!“ mache die Redaktionen sichtbarer und vor allem „kleine Sendungen haben durch das Netzwerk die Möglichkeit ein größeres Publikum zu erreichen und stärker zu werden“. Er begreift das Netzwerk als „Brücke zum Austausch zwischen Menschen verschiedener Herkünfte und den Einheimischen“.

Die radio connection hat Anfang letzten Jahres mit der damals neu entstandenen Redaktion des antirassistischen Instagram-Magazin „Colourful Voices“ ein Interview aufgenommen, das wir euch natürlich nicht vorenthalten wollen:

radio connection: Antirassistisches Instagram Magazin Colourful Voices (11.02.2021)

Als persönliche Motivation für das Engagement im Netzwerk und für die radio connection nennt Wahid das Kennenlernen vieler Menschen und den Erfahrungsaustausch untereinander. Zuhören und wiederum aus den Erfahrungen anderer lernen zu können, geben Motivation das Netzwerk mitzugestalten. Es wundert kaum, was sich Wahid für die Zukunft des netzwerk medien.viefalt! wünscht: mehr Schlagkraft und eine wachsende Struktur!

Die Sendung läuft jeden Donnerstag um 15 Uhr im freien Radio auf PiRadio, zu empfangen auf UKW 88,4 MHz in Berlin und 90,7 MHz in Potsdam. Weitere Informationen findet ihr unter www.radioconnection-berlin.de