Will I ever fit in?

Conforming in a society where no one looks like you – a text from Megha Uchil

I’m a proud Australian, who has many talents which include surviving 45ºC summers but also -18ºC winters, not getting sunburnt, and opening a bottle with a lighter (sometimes) just to name a few.

But when I introduce myself in person, I’m most likely reduced to my exotic appearance.

You see, I get my skin color from my father. An armor to protect me from the harsh Indian sun. A rich smooth chocolate brown which many apparently envy. But I myself never saw what others loved about my skin. I was too busy trying to fit in and distance myself from my Indian identity. Yes, I have Indian roots as well as an Indian name, but I’ve never lived in India, I can‘t speak any useful Indian languages and I sure don‘t call myself an Indian.

I‘ve always tried to make it clear that I was a true blue Aussie, but it‘s difficult when my looks scream something else. I used to be ashamed to be Indian because I never fit in the Indian cliques in Australia due to the feeling that I wasn‘t “Indian enough”.

Recently I finished reading “The Good Immigrant”, a collection of 21 essays about being black, Asian and minority ethnicity in Britain. Other than triggering an identity crisis, it got me thinking. Why do my looks define so much in my life?

Why is white the default? Why do innocent black people get shot? Why do all kinds of Muslims get called aside for background checks at the airport? Why are Asian kids supposed to be good at maths? But most of all; Why is the world so unfair?

Why do we have to deal with the prejudices of being multicultural instead of having the same chances as a Caucasian?

A lot of people reading this won’t understand, but for the few that do, I’m sorry that we’ve gotten the “judged-by-looks-before-even-opening-mouth” card. We will always be the immigrants, the foreigners, the people who are told to go back to their country even though they’re born and raised here. We will always get the question: “Where do you really come from?” And the confused stares until we explain that our ancestors come from xyz.

One thing I’m still learning is: no matter how well I speak German, or how many dirndls I own or beers I can drink, I will almost always stand out in a crowd. I just have to accept the fact that I won’t fit in and that is absolutely fine. Fitting in is boring anyway.

**German**

Werde ich jemals dazugehören?

Konformität in einer Gesellschaft, in der niemand so aussieht wie man selbst – ein Text von Megha Uchil

Ich bin eine stolze Australierin, die viele Talente hat, darunter das Überleben von 45ºC im Sommer, aber auch von -18ºC im Winter, die Fähigkeit, keinen Sonnenbrand zu bekommen, und (manchmal) das Öffnen einer Flasche mit einem Feuerzeug, um nur einige zu nennen.

Aber wenn ich mich persönlich vorstelle, werde ich höchstwahrscheinlich auf mein exotisches Aussehen reduziert.

Meine Hautfarbe habe ich nämlich von meinem Vater geerbt. Eine Rüstung, die mich vor der rauen indischen Sonne schützt. Ein sattes, glattes Schokoladenbraun, um das mich offenbar viele beneiden. Aber ich selbst habe nie gesehen, was andere an meiner Haut liebten. Ich war zu sehr damit beschäftigt, mich anzupassen und mich von meiner indischen Identität zu distanzieren. Ja, ich habe indische Wurzeln und einen indischen Namen, aber ich habe nie in Indien gelebt, ich spreche keine der nützlichen indischen Sprachen und ich bezeichne mich sicher nicht als Inderin.

Ich habe immer versucht, deutlich zu machen, dass ich eine waschechte Australierin bin, aber das ist schwierig, wenn mein Aussehen etwas anderes vermuten lässt. Früher habe ich mich geschämt, Inderin zu sein, weil ich nie in die indischen Cliquen in Australien passte, weil ich das Gefühl hatte, nicht „indisch genug“ zu sein.

Vor kurzem habe ich „The Good Immigrant“ gelesen, eine Sammlung von 21 Essays über Schwarze, Asiat:innen und ethnische Minderheiten in Großbritannien. Abgesehen davon, dass sie eine Identitätskrise auslöste, brachte sie mich zum Nachdenken. Warum bestimmt mein Aussehen so viel in meinem Leben?

Warum ist Weiß der Standard? Warum werden unschuldige schwarze Menschen erschossen? Warum werden alle Arten von Muslim:innen am Flughafen zur Seite gerufen, um sie zu überprüfen? Warum sollen asiatische Kinder gut in Mathe sein? Aber vor allem: Warum ist die Welt so ungerecht?

Warum müssen wir uns mit den Vorurteilen auseinandersetzen, die sich daraus ergeben, dass wir multikulturell sind, anstatt die gleichen Chancen zu haben wie eine weiße Person?

Viele Menschen, die dies lesen, werden es nicht verstehen, aber für die wenigen, die es verstehen, tut es mir leid, dass wir die „Nach-dem-Aussehen-bevor-man-den-Mund-öffnet“-Karte bekommen haben. Wir werden immer die Einwanderer:innen sein, die Ausländer:innen, die Leute, denen man sagt, sie sollen in ihr Land zurückgehen, obwohl sie hier geboren und aufgewachsen sind. Wir werden immer die Frage gestellt bekommen: „Woher kommen Sie wirklich?“ Und die verwirrten Blicke, bis wir erklären, dass unsere Vorfahren aus xyz stammen.

Eine Sache, die ich immer noch lerne, ist: Egal, wie gut ich Deutsch spreche, wie viele Dirndl ich besitze oder wie viele Biere ich trinken kann, ich werde in einer Menschenmenge fast immer auffallen. Ich muss einfach die Tatsache akzeptieren, dass ich nicht dazu passe, und das ist völlig in Ordnung. Anpassen ist sowieso langweilig.