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Liebe Abonent:innen von Colourful Voices, liebe Freie Radios,
hier kommt der Oktober-Newsletter vom “netzwerk medien.vielfalt!”, diesmal ein bisschen später als sonst. Wir wollten auf die Proteste im Iran und iranischen Kurdistan reagieren, weil es ein sehr bedeutendes feministisches Ereignis darstellt. Die hier zu lesenden Texte könnten emotional belastend sein.
Dieser Newsletter ist auch auf Französisch und Englisch verfügbar. Klickt dafür auf die hier folgenden Links. Wir freuen uns auf Eure Rückmeldungen und Anregungen.
Unser Haar als Flagge
Ein Text von Mahtab Mahboub
Die vereinte Stimme des Protests, die in diesen Tagen aus allen Ecken des Irans zu hören ist, zeigt, dass sich der Kontext der iranischen Gesellschaft verändert hat. Eine Gesellschaft, die nach Ansicht der Machthaber von einer traditionellen Kultur beherrscht wird, die von den Frauen eine besondere Bedeckung verlangt. Die traditionelle Frauenbedeckung unterscheidet sich jedoch deutlich von dem einheitlichen Zwang zum Schleier (schwarzer Tschador) und zur Maghnaeh (eine Art islamische Bedeckung für Frauen, die Kopf und Brust bedeckt). Die Vielfalt der Verhüllung wurde durch Mord, Folter und Demütigung in einem Zeitraum von mehr als drei Jahren, vom Winter 1980 bis 1984, unmittelbar nach der Revolution von 1979, an den Rand gedrängt und zerstört, zusammen mit der Beseitigung der Vielfalt jeder anderen Art von Leben und Glauben, die sich nicht mit denen der Machthaber identifizierten.
Der tägliche Widerstand der Frauen, die ihr Recht auf ein freies Leben nicht aufgeben wollten, ging jedoch weiter, von den Kämpfen gegen die Revolutionsgarde und die Paramilitärs, die Partys in den privaten Räumen der Häuser angriffen, über die Selbstverbrennung als Protest bis hin zur Entwicklung von Apps, die nun andere Frauen über den Standort der Hijab-Polizei auf den Straßen und anderen öffentlichen Plätzen informieren.
In diesen Tagen des Protests, die durch die Ermordung der 22-jährigen Kurdin Mahsa Amini durch die Hijab-Polizei in Teheran ausgelöst wurden, werden Namen und Symbole dieser langen Geschichte des weiblichen Widerstands in den Freudentänzen und der Verbrennung von Frauentüchern beschworen, von Dr. Homa Darabi, die sich 1994 selbst in Brand steckte, um gegen die Gewalt und die Entmenschlichung der Frauen zu protestieren, bis hin zu dem „blauen Mädchen“, das gerade versucht hatte, ins Stadion zu gehen, um ein Fußballspiel zu sehen, aber den Tod wählen musste, nicht nur, um der Gefängnisstrafe zu entgehen, sondern auch der Familienpolizei, dem Vater.
Die Seelen der Rojava-Kämpferinnen mit dem Slogan Jen, Jian, Azadi (Frau, Leben, Freiheit) vereinen sich nun mit der Stimme jener Ahwazi-Araberin, die den Sicherheitskräften bei einem Protest inmitten einer schweren Dürre zurief: „Unsere Demonstrationen sind friedlich, warum schießt ihr auf uns? Die Stimmen von den Rändern sind in das Zentrum dieses weiblichen Kampfes gerückt.
Während frühere Mobilisierungsversuche zur Änderung des Gesetzes durch Unterschriftensammlungen und Unterstützung der Bevölkerung sowie die Entsendung von mehr weiblichen Abgeordneten ins Parlament – beides hauptsächlich von Aktivist:innen in der Hauptstadt organisiert – nicht viel Erfolg hatten, hat diese Protestwelle die Solidarität vieler Menschen gewonnen, die verzweifelt auf Veränderungen drängen.
Sich mit einem nicht-männlichen Körper im öffentlichen Raum zu bewegen, wird für viele zu einem potenziellen Todesrisiko, vor allem für diejenigen, die auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen sind, weil sie sich kein privates Fahrzeug leisten können, obwohl dies keine Garantie für die Sicherheit einer Frau* ist.
Die Hijab-Polizei hatte nie einen klaren Verhaltenskodex, und diese Ambivalenz ist der Grund dafür, dass sie die Frauen* in ständiger Angst hält und sie die Städte für Frauen unsicher macht!
Parallel zum wachsenden Druck durch Inflation, Arbeitslosigkeit, Klimakrise und den nicht enden wollenden Berichten über Korruptionen in noch nie dagewesenem Ausmaß schränkt der Staat das Recht der Frauen* auf ihre reproduktiven Rechte ein, indem er Sterilisationen und die kostenlose Verteilung von Verhütungsmitteln im öffentlichen Gesundheitssystem verbietet.
Die jüngeren Generationen von Frauen* sind eher Weltbürgerinnen, mutig und fordern ihr Recht auf ein Leben ohne Unterdrückung ein. An ihrer Seite kämpfen (meist junge) Männer*, die nun wissen, dass das herrschende System der Theokratie und ihre neoliberale Politik auch ihnen nicht zugute kommt. Angesichts von Arbeitslosigkeit, ethnischer und religiöser Diskriminierung und der Verarmung breiter Bevölkerungsschichten, die mit der Klimakrise zusammenfällt, hat ihre Geduld nachgelassen. Sie repräsentieren jetzt eine neue Art von Männlichkeit, die die Freiheit der Frauen unterstützt und ihre Stimme sowohl auf der Straße als auch in den Diskursen verstärkt; eine Männlichkeit, die nicht für sich selbst wirbt, sondern den Stimmen mit weniger Zugang zur Macht, also den Forderungen von Frauen und LGBTQI+, Raum gibt.
Das Neue wird auf den Straßen Teherans geboren und es ist die Geburt eines feministischen Kampfes!
Ich denke, es ist auch wichtig, die wunderbare Solidarität zu erwähnen, die diese Bewegung erfahren hat, von syrischen Künstlerinnen über Femen-Aktivistinnen bis hin zu unseren Schwestern in Afghanistan und der Türkei, die uns unglaublich unterstützt haben und nicht nur in ihren Medien über uns berichtet haben, sondern auch auf die Straße gegangen sind, um unsere gemeinsamen Forderungen nach Frauenrechten und Freiheit herauszuschreien.
Die Redakteurin Mariya im Portrait
Welche Worte beschreiben dich?
Rebellisch, kämpferisch, ungeduldig
Was sollte man über dich wissen, wenn man dich kennenlernen möchte?
Man muss von meiner Flucht ein bisschen was wissen. Man sollte über die Situation von Kurd:innen und Frauen in islamischen Kulturen Wissen haben. So kann man mit mir sehr gut ins Gespräch kommen.
Was sind Themen, die dir wichtig sind?
Gleichberechtigung, Gleichheit, Umwelt und Kampf gegen Kapitalismus.
Du bist Teil des netzwerk medien.vielfalt! Was sind da deine unterschiedlichen Rollen?
Ich bin leider die einzige Redakteurin beim Radio Corax in Halle. Meine Hauptaufgabe gerade ist, dass ich Beiträge, Interviews und Reportagen organisiere und durchführe für Colourful Voices sowie für Common Voices, unsere Sendung bei Radio Corax in Halle.
Was ist deine Meinung zu Colourful Voices und dem netzwerk medien.vielfalt!?
Colourful Voices ist eine von ganz wenigen Internetseiten von Medienmacher:innen, die Fluchterfahrung oder eine Migrationsbiographie haben und wo auch besonders viele Frauen* mit Fluchtbiographie aktiv sind. Es ist sehr bunt! Zu den Themen Migration, Flucht, Rassismus und Gleichheit zum Beispiel gibt es sehr inforeiche Beiträge.
Was ist dein Wunsch für die Zukunft vom Netzwerk?
Ich wünsche mir, dass das Netzwerk bleibt und sich entwickelt. Es gibt tausende deutsche und europäische Fördergeber, die auch für so ein wichtiges Projekt Geld geben und das Projekt unterstützen können, damit die Menschen nicht umsonst arbeiten müssen, wissend, dass diese Menschen am meisten von wirtschaftlichen Problemen und Armut betroffen sind. Geflüchtete Menschen sind Menschen die total von Armut betroffen sind und deswegen für so ein wichtiges Projekt und so wichtige Themen nicht ehrenamtlich oder umsonst arbeiten sollten. Ein zweiter Wunsch, der mir sehr zu Herzen liegt, ist, dass die vielen geflüchteten Menschen, die das Potenzial haben, Medien zu machen und dadurch die Medien viel bunter, viel schöner und viel menschlicher machen zu können, auch Teil dieses Netzwerks werden und mehr Menschen dazu kommen!
Common Voices über die Demos im Iran und die Unterdrückung kurdischer Frauen*:
Klickt auf den Link für den Beitrag von Common Voices, um das Interview mit Siawash Mohamadi anzuhören, einem in Deutschland lebendem kurdischen Journalisten, der über die aktuellen Demonstrationen im iranischen Kurdistan spricht: https://colourfulvoices.net/?p=5513
Das Gesetzesroulette
Ein Text von Yumn Ammar
Es hängt immer von deinem Glück ab; von dem Moment an, in dem du geboren wirst. Deine Familie und die Gemeinschaft, in der du geboren wurdest, entscheiden darüber, wie du dein Leben leben wirst, zumindest entscheiden sie über deine Kindheit und Jugend. Danach liegt die Entscheidung bei dir… es sei denn, du wurdest als Frau in der MENA-Region geboren, dann ist es das Gesetzesroulette.
Entweder bist du in einem Land, in dem das Gesetz auf deiner Seite ist, in dem das Gesetz dich als unabhängiges menschliches Wesen unterstützt und dir das Recht gibt, zu wählen. Oder du bist in den meisten Fällen in einem Land, das jede Frau als Minderwertige betrachtet, die einen männlichen Vormund braucht, der Entscheidungen für sie trifft, wo das Gesetz buchstäblich in jeder Hinsicht gegen dich ist, ein Gesetz, das deine Ermordung im Namen der Ehre erlaubt, und ein Gesetz, das dich als schuldig hinstellt, egal was du tust…
Sagen wir, du hast das Gesetzesroulette gewonnen, herzlichen Glückwunsch! Nun, es gibt noch viel mehr Roulettes zu gewinnen: überholte Traditionen, Normen, Bräuche, religiöse Vorstellungen… hier und vielleicht zum ersten Mal in deinem Leben hast du die Wahl.
Die Wahl, die Existenz dieser Roulettes zu bekämpfen und für dein Recht zu kämpfen, zu wählen, für das Recht, nicht diskriminiert zu werden und für das Grundrecht, gleich behandelt zu werden wie Männer, als menschliches Wesen behandelt zu werden. Vielleicht fängst du an, dich als Feministin zu bezeichnen und lernst die lange Geschichte der Frauen kennen, die selbst im „fortschrittlichen Westen“ für ihre Rechte kämpfen. Die Leute werden dich für verrückt und wahnhaft halten, du könntest des Kämpfens müde werden und dein Leben könnte jede Minute bedroht sein, aber das spielt keine Rolle, denn du willst die Veränderung, du willst ein Leben für dich und für andere Nicht-Cis-Männer, ein Leben, in dem du frei bist… Denn du weißt, selbst wenn du dich nicht für das Kämpfen entscheidest, wirst du nicht in Frieden leben in einer Gesellschaft, die deine Existenz als Nicht-Cis-Mann als Fehler ansieht und dich als leichtes, unvermeidliches Ziel für jede Verletzung sieht, die man einem Menschen antun kann… denn schließlich hast du keine Wahl…
Dieser Text ist inspiriert vom Beitrag von Nur und Farah der Redaktion NewcomerNEWS zum Feminismus im Nahen Osten. Der Beitrag ist auf Arabisch und Englisch: https://colourfulvoices.net/?p=5404
Ich habe nicht Selbstmord begangen, ich wurde ermordet!
Ein Text von Rose Aldayeh
Ja, wir leben nicht im Iran, und ja, die meisten Menschen in unserem Netzwerk sind keine Iraner:innen, aber auch wir werden für die iranische Sache kämpfen!
Liebe Iranerinnen und Iraner, eure Regierung denkt, dass sie die Wahrheit mit Lügen verbergen kann. Wenn wir hier in Deutschland die Wahrheit kennen, dann gibt es kein Verstecken mehr und ihre Lügen sind so schwach wie sie sind.
Macht weiter mit euren Protesten und hört nicht auf, bis ihr die Freiheit erlangt habt, die ihr verdient habt. Wir unterstützen euch und wir werden hier eure Stimme sein.
Selbst wenn Ali Khamenei, der Oberste Führer, oder seine Gefolgsleute versuchen, euer Internet abzuschalten oder Propaganda über euer Aufstand zu verbreiten, können sie niemals eure Stimmen zum Schweigen bringen.
In diesem Zusammenhang kündigte der Koordinierungsrat der iranischen Gewerkschaftsorganisationen eine dreitägige Staatstrauer an und erklärte in einer Erklärung mit dem Titel „Ihr trinkt das Blut der Jugend des Landes“: „Ihr Herrscher und Verursacher systematischer Unterdrückung habt in diesen historischen Tagen eine Reihe unschuldiger Student:innen in diesem Land getötet. Mit Herzen voller Hass und Händen, die mit Blut befleckt sind“.
Mahsa Amini, auch bekannt als Jina Amini oder Zhina Amini, war nicht das erste Opfer der Brutalität, und leider sind auch Kinder von dieser Ungerechtigkeit nicht ausgenommen. Die Nichtregierungsorganisation Amnesty International berichtete am 13. Oktober, dass Sicherheitskräfte und die Polizei während landesweiter Proteste im Iran mindestens 23 Kinder – 20 Jungen und 3 Mädchen – durch Schüsse oder andere gewaltsame Mittel getötet haben.
Die iranische Regierung verbreitet Mythen über den Selbstmord von Zhina Amini. Mahsa hat nicht Selbstmord begangen, sondern wurde von der Polizei zu Tode geprügelt. Der Gerichtsmediziner, der den Totenschein ausstellte, forderte ihren Vater kaltblütig auf, zu schweigen. Mahsas Vater, Amjad Amini, wird nicht schweigen, und wir werden es auch nicht. Mahsa ist unsere Schwester, und wir werden nicht zulassen, dass jemand die Tatsachen ändert. Zhina ist unsere Tochter, und wir werden sie nicht vergessen, egal was passiert, und wir werden dem brutalen Diktator und seinen Männern niemals verzeihen.
Unser ganzes Beileid gilt der Familie Amini. Ihre Tochter ist nicht gestorben, sie lebt in unseren Herzen weiter. Sie ist ein Symbol für Aufopferung, Stärke und Mut. Eine Heldin ist das Mindeste, was wir von ihr sagen können. Möge Gott ihr gnädig sein und sie in Frieden ruhen lassen. Unser Beileid gilt auch all den anderen Familien, die während der Proteste Mitglieder verloren haben. Ihr Opfer ist unbezahlbar und wird sicherlich nicht vergeblich sein.
Die Ungerechtigkeit im heutigen Iran wird hinter der Religion versteckt. Der Islam lehnt Ungerechtigkeit ab. Gott ist nicht erfreut über die Morde und Verbrechen an Menschen, aber die Machthaber glauben, sie könnten die Welt täuschen, indem sie sich Bärte wachsen lassen und behaupten, Gott zu kennen. Allah sagt: „Wer einen Menschen tötet, für den ist es, als ob er die ganze Menschheit getötet hätte. Und wer ein Leben rettet, für den ist es so, als hätte er die ganze Menschheit gerettet.“
Die arme Amini wurde ihrer Familie und ihren Freunden zu Unrecht entrissen. Die Moralpolizei hat sie getötet, weil sie nicht weiß, was Moral ist. Sie behaupten, religiös zu sein, obwohl ihr Gott nicht Allah, sondern Khamenei ist, und sie werden alles tun, was er ihnen sagt, auch wenn es gegen alle geistigen Werte ihrer Religion verstößt. Ganz gleich, was wir tun, wir können die Vergangenheit nicht ändern und sie zurückholen. Was wir tun können, ist zu kämpfen und das Bewusstsein dafür zu schärfen, dass so etwas nie wieder passiert.
Seitdem sein wahres Gesicht der Welt gezeigt wurde, fordert die ganze Welt den Sturz Khameneis und seines Regimes. er kennt keinen Gott und betet nur sich selbst an. Als Führer hat er sein Volk nicht nur im Stich gelassen, er hat sich sogar mit Grausamkeit gegen es gewandt.
Die Rolle eines Führers ist es, zu führen, nicht zu unterdrücken. Wir fordern, dass er für alle Verbrechen, die er begangen hat, vor Gericht verurteilt wird. Im Interesse der Gerechtigkeit für Zhina Amini und alle anderen Opfer sollte er den Rest seines Lebens im Gefängnis verbringen.
Jeder Polizeibeamte, der Verbrechen an unschuldigen Menschen begangen hat, sollte das gleiche Schicksal erleiden.
Auch allen Ärzten und Gerichtsmedizinern, die diese Verbrechen vertuschen, darf nicht verziehen werden.
Das iranische Volk verdient die Freiheit und wird sie, so Gott will, auch erlangen. Euer Aufstand geht weiter bis zum Sieg!
Das waren die Neuigkeiten vom netzwerk medien.vielfalt! diesen Monat. Der nächste Newsletter erscheint Mitte November.
Wir würden uns freuen, wenn Ihr den Newsletter an Interessierte weiterleiten könntet. Wenn ihr euch für das Netzwerk interessiert und Teil davon werden wollt, schreibt gerne an info@medienvielfalt.net.
Viele Grüße
Pauline Menghini für das netwerk medien.vielfalt!
Français
Chers abonné.e.s de Colourful Voices, chères radios libres,
Voici la newsletter d’octobre du „réseau medien.vielfalt !“, cette fois-ci un peu plus tard que d’habitude. Nous voulions réagir aux protestations en Iran et au Kurdistan iranien, car il s’agit d’un événement féministe très important. Les textes à lire ici pourraient être émotionnellement chargés.
Cette newsletter est également disponible en allemand et en anglais. Pour cela, cliquez sur les liens ci-dessous. Nous attendons avec impatience vos réactions et suggestions.
Nos cheveux comme un drapeau
Un texte de Mahtab Mahboub
La voix unifiée de protestation que l’on peut entendre de tous les coins de l’Iran ces jours-ci montre un changement dans le contexte de la société iranienne. Une société qui, selon les dirigeants, est dominée par une culture traditionnelle qui exige un couvrement spécial pour les femmes. Or, les couvrements traditionnels des femmes sont nettement différents de la contrainte uniforme du voile (tchador noir) et du maghnaeh (sorte de revêtement islamique pour les femmes qui maintient la tête et la poitrine couverts). La diversité du couvrement a été marginalisée et démolie par le meurtre, la torture et l’humiliation et dans une période de plus de trois ans durant l’hiver 1980 à 1984, juste après la révolution de 1979, en même temps que l’élimination de la diversité de tout autre type d’être et de croyance qui ne s’identifiait pas à ceux des dirigeants.
Cependant, la résistance quotidienne des femmes qui n’ont pas renoncé à leur droit de vivre librement s’est poursuivie, depuis les luttes avec les corps des gardiens de la révolution et les paramilitaires qui attaquaient les fêtes dans l’espace privé des maisons, jusqu’à l’auto-immolation en guise de protestation, en passant par la création d’applications mobiles qui informent désormais d’autres femmes de l’emplacement de la police du hijab dans les rues et autres espaces publics.
En ces jours de protestations déclenchées par le meurtre d’une jeune femme kurde de 22 ans, Mahsa Amini, par la police du hijab à Téhéran, les noms et les symboles de cette longue histoire de résistance féminine sont convoqués dans les danses joyeuses et les mises-à-feu de foulards de femmes, du Dr. Homa Darabi qui s’est immolée par le feu en 1994 pour protester contre la violence et la déshumanisation des femmes, à la „fille bleue“ qui venait d’essayer d’entrer dans un stade pour regarder un match de football mais qui a dû choisir la mort, non seulement pour échapper à la peine de prison, mais aussi à la police familiale, au père.
Aujourd’hui, les âmes des combattantes du Rojava, dont le slogan est „Jen, Jian, Azadi“ (femme, vie, liberté), rejoignent la voix de cette femme arabe Ahwazi qui a crié aux forces de sécurité „nos manifestations sont pacifiques, pourquoi nous tirez-vous dessus“ lors d’une manifestation dans un contexte de grande sécheresse. Les voix des marges se sont déplacées vers le centre de cette lutte féminine.
Alors que les précédentes tentatives de mobilisation pour changer la loi en recueillant des signatures et un soutien populaire et en envoyant davantage de femmes au Parlement – toutes deux organisées principalement par des activistes de la capitale – n’ont pas eu beaucoup de succès, cette vague de protestation a obtenu la solidarité de nombreuses personnes qui souhaitent désespérément un changement.
Naviguer dans l’espace public avec un corps non masculin est devenu un danger de mort potentiel pour beaucoup, en particulier pour celles qui doivent utiliser les transports publics parce qu’elles ne peuvent pas se permettre d’avoir un véhicule privé, bien que cela ne garantisse pas la sécurité des femmes.
La police du hijab n’a jamais eu un code de conduite très clair et c’est à cause de cette ambivalence qu’elle maintient les femmes dans une peur constante et que les villes ne sont pas sûres pour elles !
Parallèlement à la pression croissante de l’inflation, du chômage, de la crise climatique, des rapports incessants de détournements de fonds sans précédent, l’État limite le droit des femmes à leurs droits reproductifs en interdisant la stérilisation et la distribution gratuite de contraceptifs dans le système de santé publique. Les mêmes politiques de ségrégation qui ont exigé du personnel féminin pour de nombreux emplois, y compris les médecins, les infirmières et les enseignants, ont créé deux générations de femmes qui sont éduquées et qui en ont assez de leur statut inférieur.
Le nouveau est en train de naître dans les rues de Téhéran et c’est la naissance d’une lutte féministe !
Les jeunes générations de femmes* sont davantage des citoyennes du monde, courageuses et exigeant leur droit à une vie sans oppression. À leurs côtés se battent des hommes* (jeunes pour la plupart), qui savent désormais que le système théocratique au pouvoir et ses politiques néolibérales ne leur profitent pas non plus. Face au chômage, aux discriminations ethniques et religieuses, à la paupérisation de vastes populations coïncidant avec la crise climatique, leur patience s’est émoussée. Ils représentent aujourd’hui un nouveau type de masculinité qui soutient la liberté des femmes et amplifie leur voix tant dans la rue qu’en termes de discours ; une masculinité qui ne se promeut pas elle-même mais qui tient l’espace pour les voix ayant moins accès au pouvoir, à savoir les revendications des femmes et des LGBTQI+.
Je pense qu’il est également important de mentionner la magnifique solidarité dont ce mouvement a bénéficié, des artistes syriens aux militantes Femen, en passant par nos sœurs d’Afghanistan et de Turquie, qui nous ont apporté un soutien incroyable et ne se sont pas contentées de nous couvrir dans leurs médias, mais sont descendues dans la rue pour crier nos revendications communes en matière de droits et de liberté des femmes.
Portrait : Mariya, militante du réseau
Quels sont les mots qui te décrivent ?
Rebelle, combative, impatiente.
Que doit-on savoir sur toisi l’on veut te connaître ?
On devrait en savoir un peu plus sur ma fuite. Il faut connaître la situation des Kurdes et des femmes dans les cultures islamiques. C’est une bonne façon d’entamer une conversation avec moi.
Quelles sont les questions qui te tiennent à cœur ?
L’égalité des droits, l’égalité, l’environnement et la lutte contre le capitalisme.
Tu fais partie du netzwerk medien.vielfalt ! Quels sont tes différents rôles dans ce réseau ?
Malheureusement, je suis la seule rédactrice à Radio Corax à Halle. En ce moment, mon rôle principal est d’organiser et de réaliser des articles, des interviews et des reportages pour Colourful Voices ainsi que pour Common Voices, notre émission sur Radio Corax à Halle.
Que penses-tu de Colourful Voices et du réseau medien vielfalt! ?
Colourful Voices est l’un des rares sites web de créateurs et créatrices de médias qui ont une expérience de fuite ou une biographie de migration et où particulièrement beaucoup de femmes* ayant une expérience de fuite sont actives. C’est très coloré ! Par exemple, il y a des contributions très informatives sur les thèmes de la migration, de la fuite, du racisme et de l’égalité.
Quel est ton souhait pour l’avenir du réseau ?
Je souhaite que le réseau reste et se développe. Il y a des milliers de donateurs allemands et européens qui peuvent aussi donner de l’argent pour un projet aussi important et soutenir le projet pour que les gens n’aient pas à travailler gratuitement, sachant que ces personnes sont les plus touchées par les problèmes économiques et la pauvreté. Les réfugiés sont des personnes qui sont fortement touchées par la pauvreté et ne devraient donc pas travailler bénévolement ou gratuitement pour un projet aussi important et des questions aussi importantes. Un deuxième souhait qui me tient à cœur est que les nombreux réfugiés qui ont le potentiel de faire des médias et donc de rendre les médias beaucoup plus colorés, beaucoup plus beaux et beaucoup plus humains, fassent également partie de ce réseau et que davantage de personnes le rejoignent !
Common Voices sur les manifestations en Iran et l’oppression des femmes kurdes* :
Cliquez sur le lien du post de Common Voices pour écouter l’interview de Siawash Mohamadi, un journalist kurde vivant en Allemagne, qui parle des manifestations actuelles au Kurdistan iranien : https://colourfulvoices.net/?p=5513.
La roulette de la loi
Un texte de Yumn Ammar
Cela dépend toujours de votre chance ; dès votre naissance. C’est à votre famille et à la communauté dans laquelle vous êtes né de décider comment vous allez vivre pendant ce qui pourrait bien être toute votre enfance et votre jeunesse. Après cela, c’est à vous de décider… sauf si vous êtes née femme dans la région MENA, alors c’est la roulette de la loi.
Soit vous êtes dans un pays où la loi est de votre côté, où la loi soutient votre entité en tant qu’être humain indépendant et vous donne le droit de choisir. Ou, dans la plupart des cas, vous êtes dans un pays qui considère chaque femme comme une mineure qui a besoin d’un tuteur masculin pour prendre des décisions et faire des choix pour elle, où la loi est littéralement contre vous dans tous les aspects, une loi qui autorise votre meurtre au nom de l’honneur et une loi qui vous décrit comme coupable quoi que vous fassiez…
Disons que vous avez gagné la roulette de la loi, félicitations ! et bien il y a beaucoup d’autres roulettes à gagner : des traditions, des normes, des coutumes, des concepts religieux dépassés… ici et peut-être pour la première fois dans votre vie, vous aurez le choix.
Le choix de lutter contre l’existence de ces roulettes et de commencer à vous battre pour votre droit de choisir, pour le droit de ne pas être discriminée et pour le droit fondamental d’être traitée de la même manière que les hommes, d’être traitée comme un être humain. Peut-être commencerez-vous à vous identifier comme féministe et apprendrez-vous la longue histoire des femmes qui se battent pour leurs droits, même dans l'“Occident progressif“. Les gens vous traiteront de folle et de délirante, vous serez peut-être fatiguée de vous battre et votre vie sera peut-être menacée à chaque instant, mais cela n’a pas d’importance car vous voulez le changement, vous voulez une vie pour vous et pour les autres hommes non cis, une vie dans laquelle vous êtes libre… Parce que vous savez que même si vous ne choisissez pas de vous battre, vous ne vivrez pas en paix dans une société qui considère votre existence en tant qu’être non-masculin comme une erreur et qui vous voit comme une cible facile et inévitable pour toutes les violations qui peuvent être faites à un être humain… parce qu’après tout, vous n’avez pas le choix…
Ce texte est inspiré de la contribution de Nur et Farah à NewcomerNEWS sur le féminisme au Moyen-Orient. L’article est en arabe et en anglais : https://colourfulvoices.net/?p=5404
Je ne me suis pas suicidée, j’ai été assassinée !
Un texte de Rose Aldayeh
Oui, nous ne vivons pas en Iran, et oui, la plupart des personnes de notre réseau ne sont pas iraniennes, mais nous aussi, nous nous battrons pour la cause iranienne !
Chers Iranien.ne.s, Votre gouvernement pense qu’il peut cacher la vérité avec des mensonges. Si nous connaissons la vérité ici en Allemagne, alors il n’y a pas de cachette et leurs mensonges sont aussi faibles qu’ils le sont.
Continuez vos protestations et ne vous arrêtez pas jusqu’à ce que vous obteniez la liberté que vous méritez. Nous vous soutenons et nous serons votre voix ici.
Même si Ali Khamenei, le Guide suprême, ou ses partisans essayent de fermer votre Internet ou de diffuser de la propagande sur votre révolution, ils ne pourront jamais faire taire vos voix.
Dans ce contexte, le Conseil de coordination des organisations syndicales iraniennes a annoncé un deuil national de trois jours et a déclaré dans un communiqué intitulé „Vous buvez le sang de la jeunesse du pays“ : „Vous, les gouvernants et les auteurs de l’oppression systématique, avez tué un certain nombre d’étudiants innocents dans ce pays au cours de ces jours historiques. Avec des cœurs pleins de haine et des mains tachées de sang“.
Mahsa Amini, également connue sous le nom de Jina Amini ou Zhina Amini, n’était pas la première victime de cette brutalité et, malheureusement, les enfants ne sont pas exclus de cette injustice. L’organisation non gouvernementale Amnesty International a déclaré le 13 octobre que les forces de sécurité et la police ont tué au moins 23 enfants – 20 garçons et 3 filles – par balle ou par d’autres moyens violents lors des manifestations nationales en Iran.
Le gouvernement iranien répand des mythes sur le suicide de Zhina Amini. Mahsa ne s’est pas suicidée, mais la police l’a battue à mort. Le médecin légiste qui a établi le certificat de décès a demandé de sang-froid à son père de se taire. Le père de Mahsa, Amjad Amini, ne se taira pas, et nous non plus. Mahsa est notre sœur, et nous ne permettrons à personne de changer les faits. Zhina est notre fille, et nous ne l’oublierons pas, quoi qu’il arrive, et nous ne pardonnerons jamais au dictateur brutal et à ses hommes.
Nous présentons toutes nos condoléances à la famille Amini. Votre fille n’est pas morte car elle est vivante dans nos cœurs. Elle est un symbole de sacrifice, de force et de courage. Une héroïne est le moins que l’on puisse dire d’elle. Que Dieu ait pitié d’elle et qu’elle repose en paix. Nos condoléances vont également à toutes les autres familles qui ont perdu des membres pendant les manifestations. Leur sacrifice n’a pas de prix et ne sera certainement pas vain.
L’injustice en Iran aujourd’hui se cache derrière la religion. L’islam rejette l’injustice. Dieu n’est pas satisfait des meurtres et des crimes commis contre les gens, mais ceux qui sont au pouvoir croient qu’ils peuvent tromper le monde en se laissant pousser la barbe et en prétendant connaître Dieu. Allah dit : „Quiconque tue une personne [injustement]… c’est comme s’il avait tué toute l’humanité. Et quiconque sauve une vie, c’est comme s’il avait sauvé toute l’humanité.“
La pauvre Amini a été injustement enlevée à sa famille et à ses amis. La police de la moralité l’a tuée, car elle ne sait pas ce qu’est la moralité. Ils prétendent être religieux même si leur Dieu n’est pas Allah mais Khamenei, et ils feront tout ce qu’il leur dira de faire même si cela va à l’encontre de toutes les valeurs spirituelles de leur religion. Quoi que nous fassions, nous ne pouvons pas changer le passé et la ramener. Ce que nous pouvons faire, c’est lutter et sensibiliser les gens pour que cela ne se reproduise plus jamais.
Depuis que son vrai visage a été montré au monde, le monde entier exige la chute de Khamenei et de son régime. Il ne connaît pas de Dieu et n’adore que lui-même. En tant que dirigeant, il n’a pas seulement abandonné son peuple, il s’est même retourné contre lui avec cruauté.
Le rôle d’un leader est de diriger, pas d’opprimer. Nous demandons qu’il soit condamné par la justice pour tous les crimes qu’il a commis. Pour la justice de Zhina Amini et de toutes les autres victimes, il doit passer le reste de sa vie en prison.
Tous les officiers de police qui ont commis des crimes contre des personnes innocentes devraient également subir le même sort.
Tous les médecins et médecins légistes qui ont couvert ces crimes ne doivent pas non plus être pardonnés.
Le peuple iranien mérite la liberté et l’obtiendra, si Dieu le veut. Votre révolution continue jusqu’à la victoire !
C’était les nouvelles de netzwerk medien.vielfalt ! ce mois-ci. La prochaine newsletter sera publiée à la mi-novembre.
Nous serions heureux si vous pouviez transmettre la newsletter à toute personne intéressée. Si le réseau vous intéresse et que vous souhaitez en faire partie, écrivez à info@medienvielfalt.net.
Meilleures salutations
Pauline Menghini pour netwerk medien.vielfalt !
English
Dear subscribers of Colourful Voices, dear Free Radios,
Here comes the October newsletter from „netzwerk medien.vielfalt!“, this time a bit later than usual. We wanted to react to the protests in Iran and Iranian Kurdistan because it is a very significant feminist event. The texts to be read here could be emotionally charged.
This newsletter is also available in French and English. For that, click on the links below. We look forward to your feedback and suggestions.
Our Hair as the Flag
A Text by Mahtab Mahboub
The unified voice of protest that can be heard from all corners of Iran these days shows a change in the context of Iranian society. A society that, according to the rulers, is dominated by a traditional culture that demands a special covering from women. Yet, the traditional women’s coverings are distinctly different from the uniform compulsion of veils (black Chador) and Maghnaeh (a kind of Islamic covering for women that keeps the head and chest covered). The diversity of cover was marginalized and demolished by murder, torture and humiliation and in a period of more than three years from the winter of 1980 to 1984, right after the 1979 revolution, along with elimination of the diversity of any other type of being and believing that did not identify with those of the rulers.
However, the daily resistance of women who did not give up their right to live freely continued, from the struggles with Revolutionary Guard Corps and paramilitia that attacked parties in the private spaces of homes, to self-immolation as protest, to the creation of mobile applications that now informs other women about the location of Hijab police on the streets and other public spaces.
The voices of the margins have moved to the center of this feminine struggle.
In these days protests triggered by the murder of a 22 year old Kurdish woman, Mahsa Amini at the hand of Hijab police in Tehran, names and symbols of this long history of feminine resistance is summoned in the joyful dances and burning of women’s scarves, from Dr. Homa Darabi who set herself on fire in 1994 to protest the violence and dehumanization of women , to the “blue girl” who had just tried to enter the stadium to watch a football match but had to choose death, not only to escape the prison sentence, but also the family police, the father.
Now the souls of Rojava fighters with the slogan of Jen, Jian, Azadi (woman, life, freedom) are rejoined with the voice of that Ahwazi Arab woman who shouted at the security forces“our demonstrations are peaceful, why are you shooting at us?” during a protest amid severe drought. The voices of the margins have moved to the center of this feminine struggle.
While previous attempts at mobilizing to change the law through gathering signatures and popular support and sending more female MPs to the Parliament -both organized mainly by activists in the capital- have not gained much success, this wave of protest have obtained the solidarity of many people who are desperate for change.
Navigating the public space with a non/male body is turned into a potential death hazard for many, specially those having to use public transportation because they can not afford a private vehicle, although that does not guarantee a womans safety.
The hijab police never had a very clear code of conduct and this ambivalente is how they keep women in constant fear and the cities unsafe for them!
Parallel to the increased pressure from inflation, unemployment, climate crisis, the unending reports of embezzlement in unprecedented amounts, the state is limiting women’s right to their reproductive rights by outlawing sterilization and free distribution of contraceptives in the public health care system.The same segregation policies that required female personnel for many jobs including doctors, nurses and teachers has created two generations of women who are educated and fed up with their inferior status.
The younger generations of women* are more of global citizens, courageous and demanding of their right to have an unoppressed life. Along side them are fighting (mostly young) men*, who now know that the ruling system of theocracy and their neoliberal policies are not benefiting them either. In the face of unemployment, ethnic and religious discriminations, and impoverization of vast populations coinciding with climate crisis, their patience have waned. They are now representing a new kind of masculinity that supports women’s freedom and amplifies their voice both on the street and in terms of discourses; a masculinity that does not promote itself but holds the space for voices with less access to power, that is women and LGBTQI+ demands.
The new is being born on the streets in Tehran and it is the birth of a feminist struggle!
I think it is quite important also to mention the beautiful solidarity this movement received, from Syrian artists to Femen activists, to our sisters in Afghanistan and Turkey who gave the most amazing support and not only covered us in their media but came to the streets to shout out our shared demands for womens rights and freedom.
Portrait: Network activist Mariya
What words describe you?
Rebellious, combative, impatient
What should people know about you if they want to get to know you?
One should know a little bit about my escape. You should know about the situation of Kurds and women in Islamic cultures. That’s a good way to start a conversation with me.
What are issues that are important to you?
Equal rights, equality, the environment and the fight against capitalism.
You are part of the netzwerk medien.vielfalt! What are your different roles there?
Unfortunately, I am the only editor at Radio Corax in Halle. My main role right now is to organise and run features, interviews and reports for Colourful Voices as well as for Common Voices, our programme on Radio Corax in Halle.
What do you think about Colourful Voices and the media.diversity network?
Colourful Voices is one of the very few websites of media makers who have a refugee experience or a migration biography and where especially many women* with a refugee biography are active. It is very colourful! For example, there are very inforeiche contributions on the topics of migration, flight, racism and equality.
What is your wish for the future of the network?
I would like the network to stay and develop. There are thousands of German and European donors who can also give money for such an important project and support the project so that people don’t have to work for nothing, knowing that these people are the ones most affected by economic problems and poverty. Refugees are people who are totally affected by poverty and therefore should not work voluntarily or for free for such an important project and such important issues. A second wish that is very close to my heart is that the many refugees who have the potential to make media and thus make the media much more colourful, much more beautiful and much more human, also become part of this network and that more people join it!
Common Voices on the demos in Iran and the oppression of Kurdish women*:
Click on the link for the Common Voices post to listen to the interview with Siawash Mohamadi, a Kurdish journalist living in Germany, who talks about the current demonstrations in Iranian Kurdistan: https://colourfulvoices.net/?p=5513
The Law Roulette
A text by Yumn Ammar
It always depends on your luck; from the moment you’re born. It’s up to your family and the community you were born in to decide how you will be going to be living for what might as well be your whole childhood and Youth. After that It’s up to you to decide… unless you were born female in the MENA region, then it’s the law roulette.
Either you’re in a country where the law is on your side, where the law supports your entity as an independent human being and gives you the right of choice. Or in the most cases you’re in a country that considers every woman a minor that needs a male guardian making decisions and choices for her, where the law is literally against you in every aspect, a law that allows your murder in the name of honor and a law that paints you as guilty no matter what you do…
Let’s say you won the law roulette, congratulations! well there is way more roulettes to win: outdated traditions, norms, customs, religious concepts… here and maybe for the first in your life you will have the choice.
The choice to battle the existence of these roulettes and start fighting for your right to choose, for the right to not be discriminated against and for the basic right to be treated equally to men, to be treated as a human being. Maybe you will start identifying as a feminist and learn about the long history of women fighting for their rights even in the “progressed west”. People will call you crazy and delusional, you might get tired of fighting and your life might be threatened every minute but that doesn’t matter because you want the change you want a life for yourself and for other non-cis males, a life in which you’re free… Because you know even if you don’t choose to fight you won’t live in peace in a society that sees your existence as a non-male as a mistake and sees you as an easy inevitable target for every violation that could be done to a human being… because after all you don’t have a choice…
This text is inspired by Nur and Farah’s contribution to NewcomerNEWS on feminism in the Middle East. The article is in Arabic and English: https://colourfulvoices.net/?p=5404
I did not commit suicide, I was murdered!
A text by Rose Aldayeh
Yes we don’t live in Iran, and yes most of the people in our Network are not Iranian, but we too will fight for the iranian cause!
Dear Iranians, Your goverment thinks that it can hide the truth with Lies. If we know the truth here in Germany, then there is no hiding and their lies are so weak as they are.
Go on with your protests and don’t stop until you gain your freedom that you deserve. We support you and we will be your voice here.
Even if Ali Khamenei, the Supreme Leader, or his followers tried to shut down your Internet or spread propaganda about your revolution, they can never shut down your voices.
In this context, the Coordinating Council of Iranian Trade Union Organizations announced a three-day national mourning and said in a statement titled „You are drinking the blood of the country’s youth“: „You rulers and perpetrators of systematic oppression have killed a number of innocent students in this country during these historic days. With hearts full of hate and hands stained with blood“.
Mahsa Amini, also known as Jina Amini or Zhina Amini was not the first victim of brutality and unfortunately children are not excluded from this injustice. The nongovernmental organization Amnesty International said Oct. 13 that security forces and police killed at least 23 children-20 boys and 3 girls-by gunfire or other violent means during nationwide protests in Iran.
The Iranian government is spreading myths about Zhina Amini’s suicide. Mahsa did not commit suicide, but the police beat her to death. The coroner who issued the death certificate cold-bloodedly told her father to keep quiet. Mahsa’s father, Amjad Amini, will not be silent, and neither will we. Mahsa is our sister, and we will not allow anyone to change the facts. Zhina is our daughter, and we will not forget her no matter what, and we will never forgive the brutal dictator and his men.
All our condolences go out to the Amini family. Your daughter did not die for she is alive in our hearts. She is a symbol of sacrifice, strength and courage. A heroine is the least we can say of her. May God have mercy on her and may she rest in peace. our condolences also go out to all the other families who lost members during the protests. Their sacrifice is priceless and will certainly not be in vain.
Injustice in Iran today is hidden behind religion. Islam rejects injustice. God is not pleased with the killings and crimes against people, but those in power believe they can deceive the world by growing beards and claiming to know God. Allah says, „“Whoever kills a person [unjustly]…it is as though he has killed all mankind. And whoever saves a life, it is as though he had saved all mankind.”
Poor Amini was unjustly taken away from her family and friends. The morality police killed her, because they don’t know what morals are. They claim to be religious even though their God is not Allah but Khamenei, and they will do whatever he tells them to do even if it goes against all the spiritual values of their religion. No matter what we do, we cannot change the past and bring her back. What we can do is fight and spread awareness so that this never happens again.
Since his true face was shown to the world, the whole world demands the fall of Khamenei and his regime. he knows no God and worships only himself. As a leader, he has not only abandoned his people, he has even turned against them with cruelty.
The role of a leader is to lead, not to oppress. We demand that he be convicted in court for all the crimes he has committed. For the justice of Zhina Amini and all the other victims, he should spend the rest of his life in prison.
Every police officer who has committed crimes against innocent people should also suffer the same fate.
All the doctors and forensic physicians who cover up these crimes must not be forgiven either.
The Iranian people deserve freedom and will obtain it, God willing. Your revolution continues until victory!
That was the news from netzwerk medien.vielfalt! this month. The next newsletter will be published in mid-November.
We would be happy if you could forward the newsletter to anyone who is interested. If you are interested in the network and want to become part of it, please write to info@medienvielfalt.net.
Best regards
Pauline Menghini for netwerk medien.vielfalt!